TickTick: Zurück zur Einfachheit
Als ich vor etwa zwei Jahren Notion entdeckt habe, war das für mich wie der Release von World of Warcraft im zarten Alter von 13 Jahren. Ich schlug mir die Nächte um die Ohren, erkundete Welten, bastelte meine eigene und wurde immer stärker. In meiner Notionmania baute ich Datenbanken, Kanban-Boards, Leselisten, To-do-Listen innerhalb von Projekten, verknüpfte Datenbanken mit anderen Datenbanken. Überhaupt: Noch nie habe ich so viele Glücksgefühle mit dem Wort Datenbanken verknüpft. Ich liebte Notion. Und diese Liebe war ohne Gegenleistung. Ich musste nicht einmal Geld bezahlen (anders als bei WoW).
Dem Enthusiasmus waren keine Grenzen gesetzt: natürlich würde ich niemals eine andere App für irgendetwas verwenden müssen: Aufgaben, Projekte, Wissen, Datenmanagement, alles findet auf Notion statt. Notion ist die einzige Wahrheit. Ich lag falsch.
Bald sehnte ich mich nach mehr Simplizität. Etwas, das ich schnell öffnen und zum Eintragen von Tasks nutzen konnte. Ich sitze im Zug und mir fällt ein, dass ich nachher die Wäsche aufhängen muss? Bei Notion empfand ich es als umständlich, Reminder zu verwenden. Nach einer Weile Recherche und dem Vergleich von Apps wie Todoist, Things 3 und TickTick entschied ich mich für letzteres, da mich das Design und die Features ansprachen und da nicht zuletzt das Premium-Upgrade günstiger war und ich damit eine synchronisierte Kalenderansicht innerhalb der App erhielt.
TickTick Erfahrungsbericht
Das hier ist kein sachliches Review, basierend auf den Vergleich mit hundert anderen Apps. Ich erzähle dir von meiner persönlichen Erfahrung aus 60 Tagen täglicher Anwendung. Du erhältst einen Überblick über die Bedienbarkeit, die Features und die Kosten der App. Außerdem teile ich mit dir, warum ich TickTick in Zukunft weiterverwende.
Was ist TickTick?
TickTick ist eine App zur Aufgabenverwaltung, mit der du den Überblick über die anstehenden Aufgaben behältst und diese planen kannst. TickTick kann mit iOS, Android, Mac, Windows und vom Webbrowser aus genutzt und synchronisiert werden.
Was kostet TickTick?
TickTick bietet eine überragende kostenlose Version und ist mit einem Jahresabo von 27,99 $ pro Jahr günstiger als viele seiner namhaften Konkurrenten.
Wofür ich TickTick verwende
TickTick ist meine aktuelle go-to App für tägliche To-dos und Erinnerungen. Zudem verfolge ich meine Gewohnheiten auf TickTick.
Nie mehr vergessen: Constant Reminder Feature
Wenn man viel unterwegs ist und viele Projekte gleichzeitig laufen, dann fallen einem ständig Dinge ein, die noch erledigt werden müssen. Früher habe ich solche Notizen bzw. neue Aufgaben in einem Notizbuch aufgeschrieben und später in Notion nachgetragen. Mit TickTick öffne ich nun direkt die App und trage mir Erinnerungen oder direkt Aufgaben ein.
Was mir besonders gut gefällt, ist die Constant Reminder Funktion: Nachdem ich eine Deadline für eine Aufgabe eingetragen habe, kann ich bestimmen, ob ich nach Ablauf der Zeit immer wieder erinnert werden möchte. Dabei vibriert mein Handy so lange, bis ich mir die Aufgabe ansehe und sie entweder direkt erledige, oder, wenn sich meine Pläne wie so oft verschoben haben, ich die Aufgabe snooze und auf eine neue Zeit umstelle. Diese Funktion ist allerdings leider nur verfügbar im Premium-Plan von TickTick.
Der Habit Tracker
Der Gewohnheitstracker war etwas, nachdem ich nicht gesucht habe, aber das ich sehr schnell lieb gewonnen habe. In dieser Podcast-Episode spreche ich davon, wie ich angefangen habe, mir kleine, gesunde Gewohnheiten aufzubauen und zu Routinen auszubauen. Da ich zu dieser Zeit bereits TickTick genutzt habe, habe ich die Habit Tracker Funktion vorsichtig ausprobiert.
Nun ich sehr, sehr froh darüber, denn ich werde täglich (oder wie oft ich die Gewohnheit ausführen möchte) erinnert. Damit kann ich immer, wenn ich erfolgreich eine Gewohnheit durchgeführt habe, einen Haken in der App setzen und mich über einen weiteren Tag ohne Unterbrechung freuen. Was mir besonders gut gefällt ist, dass ich täglich eine Bewertung abgeben und meine Gedanken innerhalb der App aufschreiben kann. So habe ich zusätzlich ein Logbuch zu den täglichen Gewohnheiten.
Außerdem feiere ich auf diese Art etablierte Gewohnheiten und reflektiere über sie, was für mich persönlich sehr wichtig für das Erfolgsgefühl ist. Zwar kannst du so etwas auch in Notion aufsetzen, mir gefällt aber die Einfachheit und der simple Reminder.
Mit Premium: Timeblocking und synchronisierter Kalender
Der Grund, warum ich mich für die Premium-Version von 27,99 jährlich entschieden habe, war die Kalenderansicht innerhalb von TickTick, die ich mit meinem Google Calender verknüpfen konnte. Denn TickTick eignet sich besonders gut für Timeblocking, da ich meine Aufgaben direkt in einen Kalender eintragen kann. So kann ich sehen, wie viel Zeit die Tasks neben all den anderen Dingen, die ich in der Woche erledigen muss, in Anspruch nehmen werden. Damit kann ich Timeblocking und Aufgabenmanagement innerhalb einer App darstellen lassen, wofür ich ansonsten noch zusätzlich in meinen Kalender gehen müsste.
Notion ist tot, es lebe Notion (und TickTick auch)
Notion ist für meinen Geschmack viel zu komplex für einfaches Taskmanagement. Das bedeutet auf keinen Fall, dass ich Notion deswegen nicht mehr nutze. Ich nutze es heute bewusst für bestimmte Zwecke, zum Beispiel, um Content zu planen und zu erstellen.
TickTick eignet sich für mich für tägliche Aufgaben, Gewohnheiten und Mini-Projektmanagement durch die Listen- und Tag-Funktion. Für größere, komplexe Projekte und regelmäßige Content-Erstellung bewege ich mich wie gewohnt in Notion.
Ich werde in Zukunft noch andere Apps wie Things 3 ausprobieren, doch fürs Erste werde ich meinen Workflow mit TickTick behalten, damit ich mich nicht immer an neue Nutzeroberflächen und Arbeitsabläufe gewöhnen muss. TickTick macht für mich, was es soll: Es erinnert mich an einfache Aufgaben, gibt mir einen Überblick für die Woche und hilft mir dabei, gesunde Routinen aufzubauen. Das ist mehr, als ich von einige vielen „großen“ Apps herausbekommen habe, die ich bislang getestet habe.