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Web3 – Kommt jetzt das neue Internet (DEEP! #006)

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Freunde, wir leben wirklich in einer unglaublich spannenden Zeit. Bahnbrechende Technologien sind auf dem Vormarsch, die unser digitales und unser reales Leben komplett verändern werden. Wir haben schon über das Metaverse gesprochen, indem wir virtuelle Welten bald wie in echt erleben und uns auch nahtlos zwischen verschiedenen Welten bewegen können. Und NFTs, die Teenies zu Millionären machen, waren letzte Woche dran.

Ich möchte heute mit euch über den Nachfolger unseres heutigen Internets sprechen: Das Web3. Das Web 3 – auch bekannt „Web 3.0″ – ist ein Begriff, den du in letzter Zeit wahrscheinlich schon öfter gehört hast. Und es gibt ein Wort das dabei regelmäßig im selben Atemzug fällt. Dezentral. So wie das Metaverse, Kryptowährung und NFTs dezentral sind, so ist es auch das Web3. Tauchen wir direkt ein, Freunde.

Web3 ist ein Konzept für die nächste Generation des Internets, das auf der dezentralen Blockchain-Technologie aufbaut. Dabei handelt es sich um die gleiche Technologie wie bei Kryptowährungen wie Bitcoin, bei der die Daten nicht von einem zentralen Server oder einer Behörde verwaltet werden, sondern von allen Computersystemen, die auf der Blockchain laufen.

Der Begriff Web3 wurde 2014 von Gavin Wood, einem Mitbegründer der Ethereum-Blockchain, eingeführt, doch in erst in den letzten Jahren nimmt das Thema Web3 erst richtig fahrt auf.

Die dahinter stehenden Technologien könnten es Internetnutzern ermöglichen, Geld, Vermögenswerte oder Eigentumsrechte für die Erstellung von Inhalten oder andere Beiträge zum Web zu verdienen. Außerdem könnte das Web3 die Abhängigkeit von großen Technologieunternehmen wie Youtube, Netflix und Amazon zu verringern.

Web3 – wie ist das möglich?

Um das Web 3 zu verstehen, ist es sinnvoll zu wissen, was vorher war. Die erste Version des Internets – quasi das Web 1 – entstand in den späten 1990er Jahren und bestand aus einer Sammlung von Links und Homepages. Die Websites waren nicht besonders interaktiv. Man konnte nicht viel tun, außer Dinge zu lesen und einfache Inhalte zu veröffentlichen, die andere lesen konnten.

Dann kam das Web 2, es ist das Internet, wie wir es eher heute kennen. Diese Version des Internets ermöglichte es den Menschen, nicht nur Inhalte zu konsumieren, sondern auch eigene Inhalte zu erstellen und sie in Blog und Internetforen zu veröffentlichen. Und dann kamen die sozialen Netzwerke. Mit Facebook, Twitter und Instagram und Co. erreichte der Austausch von Inhalten nochmal ganz andere Dimensionen.

Normale Nutzer wurden zu Produzenten von Inhalten, zu sogenannten Produsern.

Die professionalisierte Form dieser Produser nennen wir heute Creator, Talente oder Influencer.

Wir nutzen viele praktische und unterhaltsame Dienste von Unternehmen, ohne dass wir dafür Geld bezahlen müssen. Wie du heute weißt, bezahlen wir schon, allerdings mit etwas anderem. Tech Giganten sammeln unsere persönlichen Daten, um maßgeschneiderte Werbung und Marketingkampagnen für uns zu bauen. Diese Praktik wird natürlich schon seit längerem kritisiert, aber dann doch irgendwie auch hingenommen.

Vor allem Facebook stand schon unzählige Male wegen Verstößen gegen Datenschutzgesetze im Rampenlicht und wurde 2019 mit einer Geldstrafe in Höhe von 5 Milliarden Dollar belegt – die höchste Strafe, die die Federal Trade Commission (FTC) jemals verhängt hat.

Obwohl Web 2 uns viele praktische und kostenlose Dienste beschert hat, sind viele Menschen der Kontrolle der großen Techies müde und wollen mehr Kontrolle über ihre Daten und Inhalte haben. Da kommt Web 3 ins Spiel.

Anstatt nur kostenlose technische Plattformen im Austausch für unsere Daten zu nutzen, können die Nutzer selbst an der Verwaltung und dem Betrieb der Protokolle teilnehmen. Das bedeutet, dass die Menschen zu Teilnehmern und Aktionären werden können, nicht nur zu Usern und Produzenten.

In Web 3 werden diese digitalen Anteile als Token oder Kryptowährungen bezeichnet und repräsentieren das Eigentum an dezentralen Netzwerken, die als Blockchains bekannt sind. Wenn du genügend dieser Token besitzst, hast du ein Mitspracherecht im Netzwerk. Inhaber von Governance-Token können ihr Vermögen ausgeben, um beispielsweise über die Zukunft eines dezentralen Kreditprotokolls abzustimmen.

Kennst du Ethereum?

Ethereum ist eine Blockchain, also eine der Technologien auf der das Web3 gebaut wird. Web3 bezieht sich im Zusammenhang mit Ethereum auf dezentralisierte Anwendungen, die auf dieser Blockchain laufen. Das sind Apps, die es jedem ermöglichen, sich zu beteiligen, ohne seine persönlichen Daten zu zu opfern.

Schauen wir uns mal direkt an, was die Betreiber der Ethereum-Website als Vorteile nennen:

  • Jeder, der sich im Netz befindet, hat die Erlaubnis, den Dienst zu nutzen – oder anders gesagt, eine Erlaubnis ist nicht erforderlich.
  • Niemand kann dich blockieren oder dir den Zugang zu dem Dienst verweigern.
  • Zahlungen werden über die hauseigene Kryptowährung Ether (ETH), abgewickelt.
  • Ethereum ist so ausgerichtet, dass Coder darauf so ziemlich alles programmieren können.

Die Betreiber der Ethereum Webseite vergleichen auch das Web2 mit dem Web3, schauen wir uns die Beispiele an:

Im Web2 kann Twitter Account oder Tweet zensieren Web3-Tweets wären unzensierbar, weil die Kontrolle dezentralisiert ist

Zahlungsdienste im Web2 können beschließen, Zahlungen für bestimmte Arten von Arbeit nicht zuzulassen

Web3-Zahlungsanwendungen erfordern keine persönlichen Daten und können Zahlungen nicht verhindern

Im Web2 können Server beispielsweise für die Gig-Economy-Apps ausfallen. Das hätte zur Folge, das die Dienstleister nicht ausgezahlt werden können.

Web3-Server dagegen können nicht ausfallen, da sie Ethereum verwenden, welches ein dezentrales Netzwerk aus 1000en von Computern als Backend ist.

Ganz kurz: Gig-Economy-Apps sind Apps wie Uber, in denen Einzelpersonen ihre Dienstleistungen anbieten und für diese im Einzelnen bezahlt werden. Es ist also wichtig, dass diese Apps 100 prozentig zuverlässig laufen!

Ein gutes Beispiel für diesen Paradigmenwechsel ist die Spieleindustrie. Spieler beschweren sich endlos über die Bugs, die die Entwickler in ihrem Lieblingsvideospiel hinterlassen, oder darüber, dass der letzte Patch die Balance ihrer Lieblingswaffe gestört hat. Mit Web 3 können die Spieler in das Spiel selbst investieren und darüber abstimmen, wie die Dinge laufen sollen. Große Web 2-Unternehmen wie Meta und Ubisoft schaffen virtuelle Welten, die zum Teil mit Web 3 betrieben werden. Nicht verwertbare Token (NFT) werden ebenfalls eine große Rolle bei der Umgestaltung der Spieleindustrie spielen, da sie es den Spielern ermöglichen, unveränderliche Eigentümer der von ihnen erworbenen Gegenstände zu werden.

Soweit so gut, aber wann kommt denn dieses Web3?

In gewissem Sinne sind Elemente des Web3 bereits Teil unseres heutigen Internets, einschließlich Systemen, die die Blockchain-Technologie nutzen, wie z. B. Kryptowährungen, einige der virtuellen Welten im Metaverse und non-fungible Tokens, also NFTs. Letztere sind Token, die Eigentum an Dingen wie digitalen Kunstwerken zuweisen. Aber treue HörerInnen wissen das noch aus der letzten Folge. Klingelt noch nichts? Kurze Auffrischung:

Digitale Kunstwerke, sogenannte NFTs, werden für Tausende oder sogar Millionen von Dollar verkauft. Handelt es sich dabei um eine Blase oder um eine neue Möglichkeit für Künstler, endlich für digitale Kunst bezahlt zu werden?

Im Web 1.0 hast du dir zum Beispiel ein Foto von dir selbst gemailt.

Im Web 2.0 hast vielleicht ein Selfie mit Freunden auf einer zentralen Social-Media-Plattform geteilt, und diese Plattform hat das Foto vielleicht nach verwertbaren oder vermarktbaren Daten ausgewertet.

In einer Web3-Welt könnte dein Profilfoto in den sozialen Medien zum Beispiel eine NFT eines digitalen Kunstwerks oder Bildes sein, das dir gehört.

Kritikpunkte an Web 3 Der Hauptkritikpunkt an der Web 3-Technologie ist, dass sie hinter ihren Idealen zurückbleibt. Das Eigentum an Blockchain-Netzwerken ist nicht gleichmäßig verteilt, sondern konzentriert sich in den Händen von Early Adopters und Risikokapitalgebern.

Im Mittelpunkt der Kritik steht die Idee des „Dezentralisierungstheaters“, bei dem Blockchain-Projekte zwar dem Namen nach dezentralisiert sind, nicht aber dem Inhalt nach. Private Blockchains oder dezentrale Finanzprotokolle (DeFi), bei denen nur einige wenige Personen die Schlüssel zu Hunderten von Millionen Dollar besitzen, sind Beispiele für das Dezentralisierungstheater. Nur ganz kurz: DeFi steht für Decentralized Finance. Das Ziel von DeFi ist es, Dritte, die an allen Finanztransaktionen beteiligt sind, loszuwerden. In der Theorie.

Und trotz der vermeintlich führungslosen Gemeinschaft der Protokolle gibt es eindeutige Galionsfiguren. Big Player Vitalik Buterin begründete Ethereum agiert als geistiger Führer des de facto kopflosen Systems, während er gleichzeitig einen unglaublichen Einfluss auf das kopflose System ausübt, das er geschaffen hat und beaufsichtigt.

Bei den dezentralen Finanzprotokollen sieht es nicht viel besser aus. Sie sind von Wählerabwesenheit geprägt, verlassen sich oft auf eine zentralisierte Infrastruktur und die Einstiegshürde für ihre Erstellung ist nach wie vor hoch, da die Erstellung von Blockchains eine geheimnisvolle Magie zu sein scheint, die nur den hochspezialisierten Ingenieuren vorbehalten ist.

Doch trotz seiner Probleme hat das Web 3 ein großes Potenzial. Ob es zu idealistisch ist, um in die Praxis umgesetzt zu werden, werden die alltäglichen Nutzer im Laufe des nächsten Jahrzehnts herausfinden.

Was denkst du dazu? Ist das Web3 zu unrecht so gehypt oder ist es die Zukunft des Internets?

Das wars auch schon für heute. Ich hoffe du hast einen groben ÜBerblcik über das Web3 bekommen. Schalte nächste Woche wieder ein! Ciao.

Web3 bezieht sich auf die nächste Version des Internets, die sich auf Dezentralisierung und Nutzerbesitz konzentrieren wird.

In dieser Folge erfährst du, wie sich diese zukünftige Entwicklung auf das Internet und das Investieren auswirken kann.

Was ist das Web3? Web3, auch bekannt als Web 3.0, ist die nächste große Phase in der Entwicklung des Internets. Ähnlich wie bei der Gründung von Kryptowährungen und unterstützt durch IoT-Ökosysteme, den Beginn des Metaversums und den Aufstieg von nicht-fungiblen Token (NFTs) wird diese neue Internetphase auf Dezentralisierung, Offenheit und größerer Nutzung für einzelne Nutzer basieren.

Um das Web3 besser zu verstehen, schauen wir uns mal die früheren Phasen des Internets an. Aktuell befinden wir uns ja noch im sogenannten Web 2.0. Plattformen und Anwendungen sind größtenteils im Besitz großen Technologieunternehmen oder anderen zentralisierten Einrichtungen.

Im Web3 werden Plattformen und Anwendungen von den Nutzern entwickelt, betrieben und gewartet.

Web2: Dies ist die Phase, in der wir uns seit Anfang der 2000er Jahre befinden, als das Aufkommen großer Plattformen wie Google, Facebook, Twitter und Amazon sowie Dienste wie Uber und Venmo eine zentralisierte, kommerzielle Ordnung in das Internet brachten, indem sie es einfacher machten, sich online zu verbinden, zu browsen, zu interagieren und Transaktionen durchzuführen. Diese großen Unternehmen vereinnahmen einen Großteil des im Internet geschaffenen Geldwerts.

Web3: Dies ist die Zukunft des Internets, in der wir zum individualisierten Nutzen des Web 1.0 zurückkehren, aber dieses Mal basiert es auf der Blockchain-Technologie und digitalen Token, die ein dezentrales Internet fördern können. Anstatt dass die großen Akteure des Web 2 den Großteil des monetären Wertes für sich beanspruchen, ersetzt das Web 3 die zentralisierten Einheiten durch dezentralisierte Netzwerke, die den Wert an Schöpfer, Nutzer und Entwickler verteilen. Fazit

Es wird erwartet, dass die kommende Web3-Iteration des Internets eher der anfänglichen Web 1.0-Phase ähnelt als dem aktuellen Web 2.0. In den 1990er Jahren war das Web 1 der Beginn des World Wide Web. Wie auch Web3 wurde Web1 von dezentralisierten Protokollen und einzelnen Benutzern bestimmt. Ältere Hörerinnen und Hörer erinnern sich vielleicht, alles erschien damals ein bisschen wilder, anarchischer als heute. Selbst Youtube war früher ein user-generierter Spielplatz – heute wird dieser vom Unternehmen extrem gesteuert, also zentralisiert.

Einfach ausgedrückt ist Web3 eine zukünftige, dezentralisierte Form des Internets, bei der die Nutzer zu Eigentümern werden. Anstatt kostenlose Anwendungen und Plattformen zu nutzen, die Nutzerdaten sammeln, wie in der aktuellen Phase des Web2, werden die Nutzer in der zukünftigen Web3-Phase in der Lage sein, an der Erstellung, dem Betrieb und der Verwaltung der Protokolle selbst teilzunehmen.

Im Web3 kann das Eigentum durch digitale Token oder Kryptowährungen über dezentrale Netzwerke, so genannte Blockchains, dargestellt werden. Wenn du beispielsweise genügend digitale Token für ein bestimmtes Netzwerk besitzt, kannst du ein Mitspracherecht beim Betrieb oder der Verwaltung des Netzwerks erhalten. Das kannst du ein bisschen mit dem Stimmrecht von Aktionären vergleichen, die in einem Unternehmen eingetragen sind und über bestimmte Unternehmensmaßnahmen abstimmen können.

Web3 ist eine zukünftige, dezentralisierte Phase der Internet-Entwicklung, in der die Nutzer zu Eigentümern werden. Dies steht im Gegensatz zum aktuellen Web2, das von großen, zentralisierten Akteuren beherrscht wird, die den größten Teil des Geldwerts des Internets für sich beanspruchen. Obwohl das Web3 noch in den Kinderschuhen steckt, wird es in den kommenden Jahren wahrscheinlich Auswirkungen auf die Investorengemeinschaft und die Wirtschaft im Allgemeinen haben.

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