NFTs, sogenannte non-fungible Token (NFTs) verändern die Art und Weise, wie wir Dinge digital besitzen. NFTs wurden im Jahr 2021 zu einer beliebten Investition, obwohl es sie schon seit 2014 gibt.
Ich gebe euch heute eine Einführung, was sie sind und warum sie wichtig sind. Denn Non-fungible Token hat als eine der aufregendsten, transformativen Innovationen, die Blockchain Entwicklern und Unternehmen zu bieten hat, große Aufmerksamkeit erregt.
Aber was genau ist ein NFT?
Was ist das Besondere an ihnen, was macht sie wertvoll, und wie können sie eingesetzt werden?
Gehen wir auf Erkundungstour.
Der Einsteigerleitfaden für NFTs
Um festzustellen, was eine NFT wirklich ist, müssen wir das Konzept der „Fungibilität“ verstehen. Der Begriff mag kompliziert klingen, aber es handelt sich um eine einfache Idee, die wir auf unser tägliches Leben beziehen können.
Im Kern ist ein etwas, das fungibel ist, etwas, das 1:1 mit einem anderen Gegenstand der gleichen Klassifizierung/Beschreibung ausgetauscht werden kann.
Jede fungible Einheit ist im Wesentlichen identisch und daher austauschbar.
Gold ist ein perfektes Beispiel für einen fungiblen Vermögenswert. Stelle dir vor, du hast eine Unze Gold in der Hand. Eine Unze Gold, völlig Wurscht wie diese aussieht, ist eine Unze Gold wert. Klingt logisch, oder? Ähnlich ist bei einem 10 Euro Schein, nur zerissen darf er natürlich nicht sein.
Fungible Güter/Vermögenswerte sind nicht nur austauschbar, sondern auch teilbar. Das bedeutet, dass sie addiert oder geteilt werden können, ohne dass sich die grundlegende Beschaffenheit des Gegenstands ändert.
Deine Unze Gold kann in kleinere Einheiten unterteilt werden, ohne seinen Wert zu verlieren. Kennst du die Serie Haus des Geldes? Diese Logik wird für den Meisterplan verwendet, um das Gold herauszuschmuggeln. Sie verändern zwar die Form des Goldes, aber nicht den Wert! Genial. Ich gehe absichtlich nicht zu sehr ins Detail, um so wenig wie möglich zu spoilern. Die die es kennen, wissen hoffentlich, was ich meine.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Fungibilität besteht darin, dass geringfügige physische Unterschiede zwischen fungiblen Vermögenswerten keinen wirklichen Einfluss auf ihren wahrgenommenen oder vereinbarten Wert haben.
Mit einem frischen, neuen 10-Euro-Schein aus dem Geldautomaten kannst du in einem Geschäft genauso viel kaufen wie mit einem zerknitterten, zerfledderten Schein, der zehn Jahre lang durch fremde Fremde gegangen ist.
Bleiben wir beim Euro: Ob eine 2-Euro-Münze auf der Rückseite das französische, niederländische oder österreichische Design trägt, hat keinen Einfluss auf ihren rechtlichen Wert in den Ländern der Europäischen Union.
Bei fungiblen Gütern ist also letztlich jede Einheit gleich. Ein 10-Euro-Schein ist derselbe wie jeder andere 10-Euro-Schein. Probier mal mit einem 10 Euro-Schein den neusten Macbook Pro zu kaufen. Du wirst damit vermutlich keinen Erfolg haben.
Nicht fungibel: Einzigartig und identifizierbar
Dinge, die nicht direkt austauschbar oder ersetzbar sind, werden als non-fungible bezeichnet. Was ist ein Token? Nun Token bedeutet soviel wie Wertmarke und ist die digitalisierte Form eines Vermögenswertes. Damit besitzt ein Token einen bestimmten Wert oder eine bestimmte Funktion. Besitzverhältnisse wie Immobilien oder Rechte, wie Lizensrechte für Musik etwas können tokenisiert, also digital abgebildet werden.
Bitcoin ist ein bisschen wie digitales Gold. Ein Bitcoin ist immer ein Bitcoin wert und kann theoretisch ausgetauscht werden. Bitcoin würde also auf english als fungible Token bezeichnet werden. Dagegen zeichnen sich non-fungible Tokens durch Folgendes aus:
Sie haben eine einzigartige, überprüfbare Identität Sie sind nachweisbar knapp Sie sind untrennbar
In vielerlei Hinsicht ist die Nicht-Fungibilität eng mit der Identität verbunden, sei es die Identität des Vermögenswerts selbst, seines Besitzers oder seines Schöpfers.
Stell dir vor, deine Kids haben ein Meerschweinchen namens Jimmy. Täglich wird es gefüttert und geknuddelt. Eines Tages aber, während die Kinder in der Schule sind, erwischt es Jimmy. Herzinfakt. Du weißt, wie sehr es deine Kinder erschüttern wird, wenn sie es erfahren. Jimmy war immerhin ein Teil der Familie. Du kaufst ein neues Meerschweinchen und hoffst, dass dein Nachwuchs es nicht merkt. Doch sie tun es. Natürlich merken sie es!
Eine Vielzahl von offensichtlichen und subtilen Unterschieden unterscheidet Jimmy von anderen Meerschweinchen. Meerschweinchen sind nicht identisch oder austauschbar; sie sind non-fungible.
Wenn etwas non-fungible ist, hat jede Einheit ihre eigene, einzigartige Identität, die sich auf ihre Kernbewertung auswirkt.
Unterschiede im Aussehen, in der Seltenheit, im Nutzen und in vielen anderen Eigenschaften wirken sich direkt auf die Identität einer Einheit und damit auch auf ihren Wert aus.
Nachweisbare Identität ist alles
Kennst du den Kunst-Betrüger Wolfang Beltracchi? Er wurde bekannt, weil er hunderte berühmte Kunstwerke perfekt nachbilden konnte. Wäre er mit einer Mona Lisa unter dem Arm ins Louvre spaziert und hätte sie austauschen wollen, hätte man ihm nicht nur den Vogel gezeigt, sondern ihn vermutlich hochkant aus der Pariser Pyramide geworfen.
Und meinst du, du kannst deine ausgelatschten Nike Air für so viel Geld verkaufen wie Michael Jorden seine? Und kann ein Stück Berliner Mauer einfach gegen ein anderes Graffity-beschmiertes Stück Stein getauscht werden? Du kennst die Antwort. Aber warum ist das so?
Das ist die Macht der Identität: Die Quelle, die Geschichte und der Hintergrund einer Sache machen sie zu einem einzigartigen, unersetzlichen Gut. Selbst die besten Fälschungen und Repliken sind nur einen Bruchteil eines Originals wert, auch weil ein berühmter Schöpfer dem betreffenden Gegenstand eine glaubwürdige, faszinierende Geschichte verleiht.
Ähnlich verhält es sich mit Gegenständen, die direkt mit deiner persönlichen Identität verbunden sind: Sie sind einzigartig und für dich wertvoller als für jeden anderen. Reisepässe aus demselben Land sehen von außen gleich aus, aber nur du kannst deinen Pass aufgrund der darin enthaltenen Informationen benutzen.
NFTs sind also nicht austauschbare digitale Werte.
NFTs können damit wirklich alles sein, was digital ist (z. B. Zeichnungen, Musik, Wertpapiere, Videos, Immobilienrechte), aber ein Großteil des Hypes dreht sich um die Nutzung der Technologie zum Verkauf digitaler Kunst. Wie im echten Kunstgeschäft gehen für Kunstwerke teilweise mehrere Millionen Euros über den Tisch.
Jetzt denkst du dir: Warum sollte ich für etwas digitales so viel Geld ausgeben? Ich kann mir doch ein Bild easy peasy runterladen?
Klar, du kannst dir eine digitale Datei so oft kopieren, wie du willst, auch die Kunstwerke, die in einer NFT enthalten sind.
Aber NFTs sollen dir etwas geben, das nicht kopiert werden kann: das Eigentum an dem Werk (obwohl der Künstler immer noch das Urheberrecht und die Reproduktionsrechte behalten kann, genau wie bei physischen Kunstwerken). Um es mit dem Sammeln physischer Kunstwerke zu vergleichen: Jeder kann einen Picasso-Druck kaufen. Aber nur eine Person kann das Original besitzen.
Wie funktioniert das ganze denn jetzt?
Die eindeutige Identität und das Eigentum an einer NFT sind über die Blockchain überprüfbar. Die Blockchain ist die Technologie, auf der das NFT liegt. Sie wurden zuerst auf der Ethereum-Blockchain eingeführt, aber auch andere Blockchains unterstützen sie inzwischen. Unabhängig davon, ob es sich bei der Originaldatei um ein JPG, MP3, GIF oder etwas anderes handelt, kann die NFT, die den Eigentümer identifiziert, wie jede andere Art von Kunst gekauft und verkauft werden – und wie bei physischer Kunst wird der Preis weitgehend durch die Marktnachfrage bestimmt.
NFTs werden höchstwahrscheinlich mit einer Lizenz für den digitalen Vermögenswert, auf den sie verweisen, geliefert, was aber nicht automatisch das Urheberrecht überträgt. Der Urheberrechtsinhaber kann das Werk vervielfältigen, und der NFT-Eigentümer erhält keine Tantiemen.
Was ist der Sinn von NFTs?
Künstler können ihre Arbeiten als NFTs verkaufen, für die es sonst vielleicht keinen Markt gibt.
Außerdem kannst du bei NFTs eine Funktion aktivieren, mit der du jedes Mal, wenn das NFT verkauft wird oder den Besitzer wechselt, einen Prozentsatz erhalten. Das ist einfach möglich, da jederzeit nachverfolgt werden kann, für wie viel und an wen die NFTs gehandelt werden.
Als Käufer hast du aber auch einige Vorteile: Einer der offensichtlichen Vorteile des Kunstkaufs besteht darin, dass man die Künstler, die man mag, finanziell unterstützen kann, und das gilt auch für NFTs. Mit dem Kauf einer NFT erhältst du in der Regel auch einige grundlegende Nutzungsrechte, z. B. die Möglichkeit, das Bild online zu stellen oder es als Profilbild zu verwenden. Außerdem kann man natürlich damit prahlen, dass einem das Kunstwerk gehört, was durch einen Blockchain-Eintrag untermauert wird.
NFTs können aber auch wie jede andere spekulative Anlage funktionieren, bei der man sie kauft und hofft, dass ihr Wert eines Tages steigt, damit man sie mit Gewinn verkaufen kann.
Wo kann man diese NFTs nun bekommen?
Copy and Paste wird dich also nicht gleich zum millionenschweren Investor machen, denn deine heruntergeladene Datei enthält nicht die Informationen, die sie zum Teil der Blockchain machen und die die Datei als das Original identifizieren.
Um NFTs zu kaufen kannst du auf die dedizierten Marketplaces im Internet gehen. Eine der bekanntesten Plattformen ist OpenSea, ich werde sie dir in den Shownotes verlinken.
Je nach Plattform benötigst du eine sogenannte Wallet, deine digitale Geldbörse für Kryptowährung, denn damit bezahlst du die NFTs.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach vielen Arten von NFT werden sie oft als „Drops“ veröffentlicht, ähnlich wie bei Veranstaltungen, bei denen Tickets oft zu verschiedenen Zeitpunkten veröffentlicht werden.) Das bedeutet, dass der Ansturm von eifrigen Käufern groß ist, wenn die Aktion beginnt. Zu diesem Drops musst du also registriert und mit deinem gefüllten Wallet kaufbereit auf der Plattform sein.
NFTs sind auch als In-Game-Käufe in Videospielen auf dem Vormarsch. Diese Güter können von Spielern gekauft und verkauft werden und umfassen spielbare Güter wie einzigartige Schwerter, Skins oder Avatare.
Kann jeder solche NFTs erstellen?
Jetzt fragst du dich vielleicht: Kann ich NFTs machen? Technisch gesehen kann jeder ein Kunstwerk erstellen, es auf der Blockchain in eine NFT umwandeln (ein Prozess, der als „Minting“ bezeichnet wird) und es auf einem Marktplatz seiner Wahl zum Verkauf anbieten. Wie ich vorhin schon erzählt habe, kannst du diese Datei sogar mit einer Provision versehen, die dir jedes Mal gezahlt wird, wenn jemand das Kunstwerk durch einen Wiederverkauf kauft.
Ähnlich wie beim Kauf von NFTs benötigst du eine Wallet, die mit Kryptowährungen gefüllt sein muss.
Die versteckten Gebühren können astronomisch hoch sein, da Websites für jeden Verkauf eine Gebühr verlangen. Hinzu kommen Umrechnungsgebühren und tageszeitabhängige Preisschwankungen. All dies führt dazu, dass die Gebühren oft viel höher sind als der Preis, den du für den Verkauf des NFT erhältst.
Unabhängig davon, ob NFTs auf Dauer Bestand haben werden oder nicht, verdienen sie im Moment einigen Leuten Geld und schaffen neue Möglichkeiten für digitale Kunst. Sei aber vorsichtig und überlege sorgfältig, welche Plattformen du nutzen möchtest.
NFTs sind schon irgendwie eine durchgeknallte Sache, die Grundidee ist aber nicht völlig neu. Es ist wie alter Wein in neuen Schläuchen. Oder steckt dahinter noch viel mehr? Was denkst du dazu? Schreib mir deine Meinung und ich werde es in der nächsten Folge aufgreifen.
Das war’s auch schon für heute. Danke, dass du wieder eingeschaltet hast. Schalte nächste Woche wieder ein, bis dahin, ciao!
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