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Smart Contracts – Einfach erklärt (DEEP! #008)

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Warum Smart Contracts

Freunde wir sind mittlerweise weit gekommen. Durch den Podcast seid ihr bereits nahezu zu Experten in den neuen Technologien geworden, die auf der Blockchain basieren. Ihr wisst aus vorhergegangenen Folgen, was die Blockchain ist, und wie aus ihr weitere Technologien und Trends entstehen wie das Metaverse, NFTs und das Web3. Wir bleiben in der Welt der Blockchain und tauchen heute etwas tiefer ein. Heute sind Smart Contracts an der Reihe. Smart Contracts bieten unzählige Möglichkeiten für Unternehmen und Vorteile für Konsumenten – und unter anderem Käufer und Verkäufer von NFT nutzen Smart Contracts. Ich erkläre dir Smart Contracts auf einfach verständliche Weise, nenne die Vor- und Nachteile und gebe dir noch wertvolle Anwendungsfälle für verschiedene Industrien auf den Weg. Bleib also unbedingt bis zum Ende dran, dann machst du nicht nur bei der nächsten Blockchain-Diskussion eine überragende Figur, sondern hast vielleicht sogar noch die nächste Idee für eine Geschäftsmodellinnovation. Bist du bereit? Legen wir los.

Was ist ein Smart Contract?

Smart Contracts sind einfach Programme, die auf einer Blockchain gespeichert sind und ausgeführt werden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Sie werden in der Regel verwendet, um die Ausführung einer Vereinbarung zu automatisieren, so dass alle Beteiligten sofort Gewissheit über das Ergebnis haben, ohne dass ein Vermittler beteiligt ist oder Zeit verloren geht. Schauen wir uns das direkt mal mit einem Beispiel an:

Beispiel Crowdfunding

Du bist sicher mit Crowdfundin vertraut? Der in die Jahre gekommene Finanzierungstrend könnte durch Smart Contracts auf der Blockchain wieder Auffwind bekommen. Zur Auffrischung: Ich bin möchte ein Produkt auf den Markt bringen, benötige dafür aber Startkapital. Ich lege also ein Finanzierungsziel fest und bitte die potenziellen Konsumenten des Produktes um Unterstützung. Diese zahlen nun ein, bis das Ziel erfüllt – oder eben nicht erfüllt wird. Bei Erfolg erhalte ich das Geld für die Entwicklung, wenn es Scheitert, geht das Geld an die Unterstützenden zurück.

Es gibt Plattformen wie Kickstarter, die die Kommunikation zwischen Unternehmer und Konsumenten herstellen und die die Geldbeträge je nach Ergebnis auszahlen. Bedenke dabei mal zwei Dinge: Alle beteiligten müssen erstens der Plattform vertrauen, dass sie das Geld zuverlässig verwaltet und auszahlt. Zweitens geht ein Teil des Geldes als Verwaltungsgebühr flöten.

Nun können wir heute für ein Crowfunding-Projekt einfach einen Smart Contract programmieren. Diese Anwendung nimmt nun die Zahlungen der Crowdfunder entgegen und behält es ein, bis das Ziel erreicht wurde oder die Zeit abgelaufen ist. Wurde das Ziel erreicht, geht das Geld an mich, um das Produkt zu bauen. Falls es scheitert, geht das Geld automatisch zurück an die Unterstützer.

Nun stellt sich die Frage: Wollen wir einem Computerprogramm mehr vertrauen, als der Gruppe von Menschen hinter Kickstarter? Freunde, jetzt kommt es uns zugute, dass wir bereits eine Folge zum Thema Blockchain hatten. Der Smart Contract liegt wie am Anfang erwähnt auf einer Blockchain. Damit ist der Smart Contract nicht manipulierbar. Das bedeutet, sobald dieser einmal erstellt und zum Laufen gebracht wird, dann kann dieser nicht mehr geändert werden. Kein Mensch kann das Programm anfassen und den zugrunde liegenden Code verändern.

Der Code und die darin enthaltenen Vereinbarungen existieren in einem verteilten, dezentralen Blockchain-Netzwerk. Der Code kontrolliert die Ausführung, und die Transaktionen sind nachvollziehbar und unumkehrbar. Eine einzelne Person kann also nicht einfach das Auflösen des Vertrags einfordern.

Das Wenn-Dann-Prinzip

Smart Contracts funktionieren also, indem einfache „wenn/wenn…dann…“-Anweisungen befolgt werden, die in einen Code auf einer Blockchain geschrieben werden. Ein Netzwerk von Computern führt die Aktionen aus, wenn vorher festgelegte Bedingungen erfüllt und überprüft wurden. Zu diesen Aktionen könnte die Freigabe von Geldern an die entsprechenden Parteien gehören, wie ihr gerade am Beispiel vom Crowdfunding gelernt habt. Wenn du noch mehr konkrete Anwendungsfälle hörn möchtest, bleib unbedingt dran, ich gebe dir später noch Beispiele aus verschiedenen Industrien auf den Weg.

Vor- und Nachteile

Vielleicht denkst du jetzt oder schon länger darüber nach, Smart Contracts in deinem Business einzubringen? Dabei hilft es dir sicher, die Vor- und Nachteile abzuwägen. Vorteil Nummer 1: Autonomie – ein Smart Contract ist ein selbstausführendes Protokoll, und es ist nicht notwendig, dass eine Person den Prozess überprüft und durchführt. Das Programm ist in der Lage, Geld zu sammeln, die Transaktionen durchzuführen und die Ressourcen ohne die Beteiligung eines Vermittlers zu verteilen. Alle diese Funktionen sind im Code einer Anwendung verschlüsselt.

Vorteil Nummer 2: Dezentralisierung – Smart Contracts werden nicht von einem zentralen Server oder einer rechtlichen Autorität verwaltet oder kontrolliert.

Vorteil nummer 3 die Sicherheit – da die Bedingungen eines Smart Contracts im Code des Programms verschlüsselt sind, können die Daten nicht verloren gehen oder verändert werden. Aufgrund der Dezentralisierung ist es auch unmöglich, die Daten vom Server oder dem Computer des Vermittlers zu stehlen.

Vorteil Nummer 4: – beim Abschluss gewöhnlicher Geschäfte kann es Wochen dauern, bis alle rechtlichen Dokumente von den Strafverfolgungsbehörden geprüft sind. Sobald ein Smart Contract entworfen ist, werden alle notwendigen Aktionen, einschließlich der Überweisung von Geldern und der Überprüfung der Transaktionen, automatisch durchgeführt.

Klingt doch erstmal super, oder? Aber wie alles im Leben, ist auch der Smart Contract nicht perfekt und es gibt ein paar Punkte zu bedenken:

Erstens ist der Rechtsstatus bislang noch unsicher: Auch, wenn wir von Smart Contracts sprechen, ist dieser noch kein rechtsgültiger Vertrag. Die Blockchain-Technologie ist relativ neu und wurde von Fachleuten außerhalb des IT-Bereichs noch nicht erforscht. Die moderne Gesetzgebung ist noch nicht in der Lage, die Blockchain und die Smart Contracts zu regeln, und ist daher nicht in der Lage, diese Art von Geschäften zu garantieren.

Außerdem müssen Menschen den Code schreiben und können dabei natürlich noch Fehler machen. Dem Entwickler kann ein Fehler im Code unterlaufen, der eine Schwachstelle schafft und Missbrauchern die Möglichkeit gibt, ihn für ihre Zwecke zu nutzen.

Außerdem kann die Unveränderlichkeit von Smart Contracts auch ein Nachteil sein: Sobald der Smart Contract veröffentlicht ist, ist es sehr schwierig, seine Bedingungen zu ändern oder das Geschäft zu kündigen.

Probleme bei der Implementierung – es ist bislang unmöglich, Smart Contracts ohne Programmierung zu verwenden. Um sie in verschiedenen Lebensbereichen zu implementieren, solltest du im Unternehmen über Entwickler verfügen, die auf diesen Bereich spezialisiert sind. Außerdem werden die Entwickler bei der Programmierung des Vertrags wahrscheinlich die Beratung von Anwälten benötigen, die auf Blockchain spezialisiert sind. In Anbetracht des Status beider Technologien könnte das heute noch ein komplexer und kostspieliger Prozess sein.

Vor- und Nachteile hin oder her, du willst jetzt wissen, ob Smart Contacts für dich oder für dein Business interessant sind, oder? Am besten gehen wir ein paar Anwendungsfälle und Industrien dafür durch, dann kannst du dir etwas abschauen oder du lässt dich zu neuen Anwendungen inspirieren lassen.

Bankgeschäfte

Wie du bereits gelernt hast, fallen durch Smart Contracts die Vermittler weg. Daher fallen bei Smart Contracts auch keine Gebühren mehr an. Da es keine Bürokratie gibt, werden Transaktionen schnell und billig. Außerdem verringert die von der Blockchain garantierte Transparenz die möglichen Betrugsrisiken.

Steuern

Smart Contractes könnten automatische Zahlungen ans Steueramt auslösen und würden damit vor Geldstrafen bewahren. Gleichzeitig werden alle Daten über Steuern auf der Blockchain aufgezeichnet und sind für jeden verfügbar, der entschlossen genug ist, die Datenbank zu überprüfen. Die Transparenz der Steuerunterlagen macht Betrug fast unmöglich.

Digitale Identität Heutzutage verfügen verschiedene Institutionen Leben – Bankunterlagen, Eigentumsrechte, Jobdetails, demografische Fakten usw.

Um all diese Informationen in einer Datei zu sammeln, müsstest du einen riesigen Stapel von Papieren, Referenzen und Kopien mit dir herumführen. Das ist ziemlich unpraktisch, vor allem, wenn du eine Identitätsprüfung bestehen musst.

Smart Contracts lösen dieses Problem und ermöglichen es, alle Daten zu einer Person an einem Ort zu speichern. Wann immer sich etwas verändert, wird es in der Blockchain registriert, um deine Identität ganzheitlich zu erhalten. Die Identität Kunden und Klienten könnten auf diese Weise sofort überprüft werden. Und die Privatsphäre würde nicht beeinträchtigt, da selbst entschieden werden kann, welche Informationen preisgegeben werden.

Versicherung Die Schuldfrage bei einem Autounfall kann durch Smart Contracts in Verbindung mit IoT-Technologie leichter geklärt und automatisch prozessiert werden.

Sollte das Auto mit einem IoT-Gerät ausgestattet sein, das seinen Standort, seine Geschwindigkeit und den Zeitpunkt des Unfalls meldet, hätten Geschädigte keinen Grund zur Sorge mehr. Daten können die Aussagen in der Blockchain Ihre Aussage bestätigen, und die Zahlung würden automatisch erfolgen.

Aufzeichnung von Immobilien und Grundbüchern Immobiliengeschäfte, insbesondere grenzüberschreitende, sind für einen normalen Menschen viel zu mühsam zu handhaben. Wenige möchten sich auf monatelange juristische Verhandlungen, Papierunterzeichnungen und andere bürokratische Feinheiten im Zusammenhang mit der Übertragung von Eigentumsrechten einlassen.

Mit Hilfe von Smart Contracts lässt sich dieser Aufwand leicht vermeiden. Immobilien könnten ohne Vermittler verkauft und gekauft werden und Eigentumsrechte würden in wenigen Augenblicken übertragen werden. Mit ein paar Klicks kann ist die gewünschte Wohnung gefunden und gezahlt werden. Und auch der Eigentumsnachweis kann direkt eingetragen werden. Käufer müssten sich nicht einmal mit dem Verkäufer oder dem Notar treffen.

Die Supply-Chain

Du kannst dir sicher vorstellen, dass Smart Contracts in Verbindung mit IoT-Geräten kurz vor einer Revolution in der Logistik und der Lieferkette stehenl. Mit ihrer Hilfe wird die Verfolgung des Weges, den die Produkte zurücklegen, bevor sie im Einzelhandel ankommen, automatisch und transparent. Zu jedem Zeitpunkt weiß man, wo sich die Waren befinden, unter welchen Bedingungen sie gelagert werden und wann sie eintreffen. Das gilt nicht nur für Lebensmittel. Diese Technologie kann beispielsweise für die Verfolgung von Einzelhandelsgütern, verantwortungsvoll beschaffter Kohle, Öl, Gold usw. genutzt werden. Dank der Blockchain werden die Verkäufer vertrauenswürdiger und die Betrugsrisiken sinken. Das schauen wir uns gleich nochmal genauer an.

Spiele und Glücksspiel

Wenn ein virtuelles Casino Smart Contracts einsetzt, können Wetten jeder Art automatisch bewertet werden: Wenn du gewinnst, bekommen du deine Belohnung, wenn du verlierstgeht der Einsatz ohne Täusch an das System. Damit wird Glücksspiel transparent und ehrlich. Der gleiche Algorithmus gilt für alle bezahlten Computerspiele und E-Sportarten.

Urheberschaft und geistige Eigentumsrechte Piraterie und Verletzungen der Urheberrechte sind ein großes Problem in der Unterhaltungsindustrie. Musiker, Fotografen, Schriftsteller und andere Künstler werden in einer Tour ausgebeutet und ihrer Tantiemen beraubt.

Urheberschaften können allerdings auf der Blockchain transparent festgehalten werden. Wenn zum Beispiel jemand Musik oder ein Stockfoto herunterlädt, erhält der Urheber automatisch eine Rückerstattung. Außerdem sind die Rechte sicher registriert, und niemand kann sie veräußern.

Biowissenschaften und Gesundheitsfürsorge Smart Contracts können nicht nur sicher und schnell Transaktionen durchführen, sie können auch Leben retten.

Nehmen wir an, du trägst ein Gesundheitsarmband, das deinen Herzschlag und deinen Blutdruck aufzeichnet und diese Daten regelmäßig an eine Blockchain überträgt. Wenn ein Messwert die Norm überschreitet, sendet der Smart Contract eine Benachrichtigung. Auf diese Weise wirst du oder dritte Verantwortliche gewarnt, wenn etwas nicht stimmt. Außerdem eignet sich eine Blockchain für die sichere Speicherung der Ergebnisse klinischer Studien, da sie die Privatsphäre der Patienten garantiert.

Smart Contracts und das Internet of Things

Smart Contracts auf der Blockchain könnten in Zukunft ein notwendiger Bestandteil von IoT-Systemen werden, insbesondere wenn es um geschäftliche und rechtliche Transaktionen geht. Wie wir bereits gelernt haben, können durch die Blockchain und Smart Contracts Transaktionen ohne Vermittler verarbeitet werden. In Kombination mit dem Internet of Things bedeutet das mächtige Veränderungen in der Industrie.

Stell dir vor, ein Lieferunternehmen kann aus irgendeinem Grund eine Lieferung nicht abschließen. Die Sendung hat Sensoren, die mit einem IoT-System verbunden sind. Anstatt einen neuen Vertrag mit einem neuen Zustelldienst abschließen zu müssen, bevor die Sendung zugestellt werden kann, könnte der Kunde einfach einen neuen Zustelldienst auswählen, der die Sendung abholt und zustellt.

Sobald die Sensoren der Sendung feststellen, dass die Fracht angekommen ist, würde automatisch ein Blockchain-fähiger Smart Contract in Kraft treten und den Zahlungsprozess zwischen dem Kunden und dem neuen Zustelldienst abschließen.

Wie ihr seht, es gibt unzählige Möglichkeiten für Smart Contracts, vor allem, wenn sie mit weiteren Technologien wie dem Internet of Things interagieren. Das Ganze wird noch ungeheure Veränderungen für unser Leben und unser Business haben.

Das war’s auch schon wieder für heute. Ich hoffe, ich konnte dir das Thema Smart Contract näher bringen und du hast jetzt ein besseres Verständnis dafür.

Wenn du Fragen hast, dann schreibe sie mir gerne an meine E-Mail, die du in den Shownotes findest. Bis zum nächsten Mal, ciao!

Hast du auch was zu sagen und Bock auf eine Folge mit uns?

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