Hast du auch manchmal das Gefühl, dass du den ganzen Tag beschäftigt bist, aber am Ende des Tages nichts geschafft hast? Oder dass du wichtige Aufgaben aufschiebst und dich stattdessen mit unwichtigen Dingen beschäftigst? Dieser Artikel beschäftigt sich mit einem allgegenwärtigen Problem der Prokrastination.
In diesem Artikel erfährst du, was Prokrastination ist, warum prokrastinieren und wie wir es überwinden können. Du erhältst auch einige Tipps und Tricks, wie du dagegen angehst. Denn wenn wir Prokrastination überwinden, können wir uns auf die Dinge konzentrieren, die wirklich wichtig sind und unsere Ziele erreichen.
Was ist Prokrastination?
Bevor wir jedoch in das Thema einsteigen, lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, was Prokrastination eigentlich ist. Prokrastination ist das Aufschieben von Aufgaben, die erledigt werden müssen. Es kann sich auf alle Bereiche des Lebens auswirken, von der Arbeit bis zum Studium und sogar auf unser persönliches Leben.
Das Problem mit Prokrastination ist, dass es uns Zeit und Energie raubt und uns daran hindert, unsere Ziele zu erreichen. Wir neigen dazu, uns auf unwichtige Dinge zu konzentrieren, anstatt uns auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig sind. Und das kann uns viel Stress und Frustration bereiten.
Das Ziel dieses Artikels ist es, Ihnen zu helfen, Prokrastination zu überwinden und Ihre Ziele zu erreichen. Es geht darum, wie Sie Ihre Zeit effektiver nutzen, wie Sie Ihre Aufgaben priorisieren und wie Sie motiviert bleiben können.
Ist Prokrastinieren das Gleiche wie Faulheit?
Prokrastination wird oft mit Faulheit verwechselt, aber die beiden sind sehr unterschiedlich.
Prokrastination ist ein aktiver Prozess – du entscheidest dich sich dafür, etwas anderes zu tun, anstatt die Aufgabe zu erledigen, von der du weißt, dass du sie erledigen sollten. Faulheit dagegen, dass du keinen Willen zu irgendeiner Form von Handlung hast.
Beim Aufschieben ignorieren wir eher eine unangenehme, aber wahrscheinlich wichtigere Aufgabe zugunsten einer angenehmeren oder leichteren Aufgabe.
So können wir uns schon bei geringfügigen Anlässen von Prokrastination schuldig oder beschämt fühlen. Dies kann zu einer geringeren Produktivität führen und dazu, dass wir unsere Ziele nicht erreichen.
Wenn wir über einen längeren Zeitraum hinweg prokrastinieren, können wir demotiviert und von unserer Arbeit desillusioniert werden, was im Extremfall zu Depressionen und sogar zum Verlust des Arbeitsplatzes führen kann.
Warum wir prokrastinieren
Es gibt viele Gründe, warum wir prokrastinieren. Einige davon sind psychologischer Natur, während andere mit unserem Lebensstil und unseren Gewohnheiten zusammenhängen. Ein Grund für Prokrastination ist beispielsweise die Angst vor Misserfolg oder die Angst, dass wir unsere Aufgaben nicht gut genug erledigen werden. Manche Aufgaben sind allerdings einfach unangenehm: Das wissen alle, die vor ihrer jährlichen Steuererklärung sitzen sollten. Social Media, Netflix und Co. sind obendrauf noch willkommene Ablenkungen.
Wir lassen uns gerne von unseren Emotionen leiten und neigen dazu, uns auf Dinge zu konzentrieren, die uns glücklich machen, anstatt uns auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig sind.
Die wichtigsten Gründe für das Aufschieben:
- „Ich fühle mich gerade nicht danach.“
- Abneigung: eine Aufgabe ist frustrierend, langweilig oder auf andere Weise unangenehm
- Angst vor Kritik
- Überforderung: es so viele Dinge zu tun – wo soll ich nur anfangen? Perfektionismus – es ist nicht gut genug
- Geringe Motivation
- Erwartete Anstrengung – das wird richtig anstrengend
- Trägheit
- Ziele oder gewünschtes Ergebnis ist unklar
- Probleme mit dem Zeitmanagement – was ist gerade wichtig?
- Impulsivität
- Psychologische Gründe (Depression, Angststörung, ADHS)
- Geringe Energie, Müdigkeit
- Zu viele Ablenkungen am Arbeitsplatz
Wie du Prokrastination überwindest
Wie du siehst, ist Prokrastination ist ein komplexes Problem, das unzählige Gründe haben kann. Es wäre frech zu behaupten, dass es einen einfachen 5-Schritte-Plan gibt, wie du Prokrastination überwindest. Im Folgenden gebe ich dir eher ein paar Eckpfeiler und Wegweiser, mit denen du auf die Spur kommen kannst. Am wichtigsten, ist es, dir über das Prokrastinieren und über deine eigenen Gründe im Klaren zu sein.
Erkenne, dass du prokrastinierst
Du prokrastinierst nicht, wenn du aus gutem Grund eine dringende oder wichtige Aufgabe vorschiebst.
Wenn du jedoch beginnst, Dinge auf unbestimmte Zeit aufzuschieben oder du dich auf etwas anderes konzentrierst, weil du vermeiden willst, etwas zu tun, dann wird es verdächtig.
Weitere Zeichen, dass du aufschiebst:
- dein Tag ist voller Aufgaben mit niedriger Priorität
- es gibt eine Aufgabe, von der du weißt, dass sie wichtig ist, aber du erledigst sie nicht
- du verbringst viel Zeit mit E-Mails, ohne wichtige Handlungen abzuleiten
- du beginnst wichtige Aufgaben, und unterbrichst sie regelmäßig mit einer Raucherpause
Geben wir es zu: Oft, wissen wir einfach, dass wir prokrastinieren. Wir kennen unsere Aufgaben und fühlen diesen Druck in der Magengegend, der uns sagt: „Ich muss das unbedingt langsam erledigen.“, und wir kennen auch die Stimme im Kopf, die uns Dinge sagt wie: „Aber das hier ist auch wichtig.“, oder: „Ich brauche jetzt dringend eine kleine Pause.“ Werde dir darüber bewusst, wann das passiert.
Ziehe die Wurzel: Warum du prokrastinierst
Die Gründe zu prokrastinieren, sind zahlreich und sehr individuell. Aber je mehr wir uns bewusst darüber werden, warum wir etwas aufschieben, desto besser können wir unsere Vorkehrungen treffen, um es zu vermeiden. Mit der oben genannten Liste gebe ich dir einige Anhaltspunkte für Prokrastination.
Wenn du nun deine Gründe gefunden hast, kannst du auch bessere Gegenmaßnahmen ergreifen. Ich zeige dir hier ein paar Tipps, die dir helfen können:
Verpflichte sich zu einem kleinen ersten Schritt
Was beim Aufbau von gesunden Gewohnheiten funktioniert, funktioniert auch bei unbeliebten Aufgaben: Verpflichte dich zu zwei Minuten Arbeit oder einer einzigen Handlung: tätige einen Anruf, schreibe eine Seite, gehe die ersten 100 Meter.
Genieße die Prokrastination
Das klingt jetzt paradox, aber warte: Wie oft hast du ein YouTube-Video angeschaut und die ganze Zeit die Abgabe deines Projektes im Hinterkopf gehabt? Sei ehrlich, wie sehr hast du es genossen, deine Zeit zu vertrödeln?
Das ist eine Lose-Lose-Situation. Du nimmst dir eine Auszeit, aber verschwendest währenddessen mentale Energie mit der Aufgabe, die du vermeiden willst. Verwandele das Aufschieben in einen bewussten Prozess: „Ich schaue mir jetzt zur Pause ein Video an.“ Schalte in dieser Zeit wirklich ab und akzeptiere, dass du jetzt nicht arbeitest. Vergib dir, wenn du gerade einfach nicht kannst und du tankst in deiner Pause zumindest ein bisschen Energie.
Nimm dir vor, schlechte Arbeit zu leisten
Das geht an die Perfektionisten da draußen: Viele unserer Arbeiten haben später noch Zeit für den Feinschliff. Doch am Anfang brauchst du einen Entwurf, eine Skizze, einen Anfang. Überwinde Schreibblockaden, indem du einfach auf die Tastatur hämmerst, bis irgendetwas auf dem Papier geschrieben wurde. Entwickle Konzepte, die übertrieben, verrückt oder lausig sind und arbeite von dort aus weiter. Nimm den Druck von Anfang an raus, indem du dir vornimmst, dass der erste Schritt miserabel wird.
Erleichtere dir das Anfangen
Wenn wir vor unangenehmen Aufgaben stehen, dann sind kleinste Hindernisse schon vernichtend.
Mache es dir also so einfach wie möglich, mit der Arbeit zu beginnen und sie fortzusetzen, indem du alle Hindernisse im Vorfeld beseitigst.
Mache die Aufgaben angenehmer
Persönlich schalte ich Musik an, wann immer ich kann: Ich habe eine Playliste für Fokus-Arbeit, zum Putzen und für unangenehme Aufgaben, die ich aufschiebe. Doch du kannst dir unbeliebte Aufgaben auch auf andere Weisen verschönern: Mit leckeren Snacks an der Seite oder mit einem Raumduft, der dir gefällt. Außerdem kannst du angenehmere Pausen gestalten.
Weitere Tipps:
- Setze dir eigene Deadlines
- Mache bewusste Pausen
- Arbeite mit der Pomodoro-Methode
Es gibt nicht die eine Lösung gegen Prokrastination
Es gibt keine „One size fits all“-Lösung für Prokrastination und auch eine Liste von Tipps und Tricks macht die Arbeit nicht weniger unangenehm. Sieh es lieber als einen Prozess an, bei dem du dir jeden Tag die Chance gibst, ein bisschen weniger aufzuschieben. Vielleicht identifizierst du für ein paar Wochen einfach nur, dass du prokrastinierst. Später fällt dir auf, warum du eigentlich prokrastinierst und wie du dich fühlst, jedes mal, wenn es passiert. Dann kannst du Stück für Stück Strategien ausprobieren und schauen, ob sich die Aufschieberitis legt.