Kurzgefasst: Das Parkinsonsche Gesetz beschreibt, dass Arbeit so lange dauert, wie wir Zeit dafür einplanen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass wir die gleiche Aufgabe oft in kürzerer Zeit bei gleicher Qualität erledigen können. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie es funktioniert.
Hast du schon einmal ein Projekt bis zur letzten Minute aufgeschoben, obwohl du wusstest, dass es nur ein paar Stunden dauern würde, um es abzuschließen?
Wenn wir prokrastinieren, bis wir wirklich ran müssen, sehen wir das Parkinsonsche Gesetz in Aktion. Wenn du Zeit hast, nimmst du sie dir. Entweder man nutzt die Zeit, um die Aufgabe langsamer zu erledigen, oder verbringt die Zeit mit angenehmeren Dingen. Doch diese angenehmen Dinge machen meistens weniger Spaß, wenn man dieses Monster im Nacken hat, oder?
In diesem Leitfaden zeige ich dir, wie das Parkinsonsche Gesetz funktioniert, und gebe dir Tipps, wie du deine Arbeit in kürzerer Zeit erledigen kannst und deine Freizeit richtig genießen kannst.
Was ist das Parkinsonsche Gesetz?
Das Parkinsonsche Gesetz beschreibt, dass Arbeit so lange dauert, wie Zeit dafür vorgesehen ist: Wenn wir einen Tag für einen Blog-Artikel haben, dann ist der Artikel nach einem Tag fertig. Im Umkehrschluss bedeutet das, wenn wir nur 4 Stunden Zeit für den Artikel haben, dann schaffen wir es auch in dieser Zeit.
Der Begriff wurde erstmals vom britischen Historiker Cyril Northcote Parkinson geprägt. In einem Essay für „The Economist“ im Jahr 1955 schreibt er über eine Person, deren einzige Aufgabe an einem Tag darin besteht, eine Postkarte zu verschicken – eine Aufgabe, für die ein Vielbeschäftigter etwa drei Minuten benötigen würde. Aber die Person verbringt eine Stunde damit, die Karte zu finden, eine weitere halbe Stunde mit der Suche nach ihrer Brille, 90 Minuten mit dem Schreiben der Karte, 20 Minuten mit der Entscheidung, ob sie auf dem Weg zum Briefkasten einen Regenschirm mitnehmen soll oder nicht. So geht das Spiel weiter, bis der Tag vorbei ist.
Das Parkinsonsche Gesetz bedeutet, dass, wenn du dir eine Woche Zeit für die Erledigung einer zweistündigen Aufgabe gibst, du die freie Zeit mit vielen unnötigen Dingen füllst.
Und womöglich wird die zusätzliche Zeit nicht einmal mit mehr Arbeit gefüllt, sondern ist von Stress und Anspannung geprägt.
Das Phänomen finden wir bei Hausaufgaben, Arbeiten fürs Studium und überhaupt bei Projekten und Aufgaben: Wie oft hast du auf dem letzten Drücker noch ein Wunder bewirkt, weil dir die Deadline im Nacken saß? Du hattest 2 Monate Zeit und hast die meiste Zeit verplempert, aber es ging ja auch mit weniger. Hallo Parkinson.
Das Parkinsonschen Gesetz anwenden
Wenn du dir das Parkinsonschen Gesetz zunutze machen möchtet, schaue auf die Liste deiner Aufgaben und teile durch die Zeit auf, die du für die Erledigung benötigst.
Halbiere diese Zeit.
Und bitte nicht tricksen: Nur weil du weißt, dass du die Zeit gleich halbierst, sollst du sie nicht vorher verdoppeln, damit du wieder mehr Zeit hast.
Und auch wenn du dir gerade nur eine softe Deadline gesetzt hast, die nur für dich geht, musst du sie unbedingt einhalten.
Falls es dir so geht wie mir, dann hast du oft Schwierigkeiten, deine eigenen Fristen ernst zu nehmen.
Dafür gibt es zwei Tricks:
Betrachte das Ganze als einen Wettlauf gegen die Zeit: Brichst du den Rekord?
Falls dir das immer noch zu soft ist, dann gibt es eine weitere Möglichkeit.
Die eine Aufgabe ist vermutlich nicht die einzige, die du erledigen musst. Plane deinen Tag (oder deine Woche) und lege dir die nächste Deadline mit einer anderen Aufgabe. Du hast schlichtweg keine Zeit, um mit der anderen Arbeit zu trödeln.
Schaue dir dazu Timeboxing oder Time Blocking an. Sie sind perfekt, um dem Parkinsonschen Gesetz entgegenzuwirken
Finde deine Bestzeiten
Nach einiger Zeit wirst du merken: Manche Aufgaben schaffst du nicht innerhalb der geschätzten Zeit. Das ist normal. Erhöhe die geplante Zeit beim nächsten Mal, ohne gleich zu deiner ursprünglichen, zu großzügigen Einschätzung auszuweichen.
Dafür kannst du wunderbar einen digitalen Timer am Laptop oder am Smartphone verwenden. Damit sparst du auch Zeit, denn mit einem Timer siehst du sofort, wie viel Zeit du noch hast.
Kombiniere mit dem Pareto-Prinzip
Wie lässt sich das Parkinsonsche Gesetz mit dem Pareto-Prinzip kombinieren? Das Pareto-Prinzip, arbeitet perfekt mit dem Parkinson-Gesetz zusammen: Das Pareto-Prinzip beschreibt, dass du mit einem Aufwand von 20 Prozent bereits 80 Prozent des Resultates erfüllst.
Praktisch bedeutet das, finde deine Zeitkiller und eliminiere sie.
Wie viel Zeit nimmst du dir für E-Mails? 30 Minuten am morgen?
Mache es in fünf.
Schenke diesen Aufgaben keine weitere Aufmerksamkeit, bis du alle Aufgaben des Tages erledigt hast.
Dann kannst du dich entspannt um deine E-Mails kümmern (oder deine Freizeit genießen, weil du in den 5 Minuten doch erstaunlich viele E-Mails bearbeiten konntest.)
Schnell ist Silber, Qualität ist gold
Experimentiere mit dem Parkinsonschen Gesetz und reduziere die Fristen auf das absolute Minimum. Damit sollst du dich herausfordern, das Optimum in weniger Zeit herauszuholen.
Das Optimum bedeutet, dass die Qualität deiner Arbeit nicht leidet. Wenn du deinen Bericht in zwei Stunden geschrieben hast, aber er voller Tippfehler ist, dann benötigst du mehr Zeit für den Bericht.
Wenn du das Parkinsonsche Gesetz für dich gewinnst, erledigst du mehr in kürzerer Zeit und lernst, wie viel Zeit jede deiner Aufgaben wirklich nötig sind.