Die Quest Pro von Meta stellt sich als Eintrittskarte zum Metaverse dar. Während die Antwort dazu noch in den Sternen liegt, ruft die VR-Brille noch andere Fragen auf.
Denn die Quest Pro bringt noch etwas an den Start: Gesichtserkennung, künftige Anbindung an Microsoft-Programme und einiges mehr, um potenziell mehr Produktivität in den Alltag zu bringen.
Microsoft ist an Board
In den kommenden Monaten werden vier von Microsofts Arbeits- und Produktivitäts-Tools ihren Weg sowohl auf das Quest 2 VR-Headset als auch auf das Meta Quest Pro finden. Einige der Tools umfassen die Integration mit Microsoft Teams sowie die Unterstützung für eine Vielzahl von Arbeitsanwendungen. Das ist praktisch für jene, die aus der Fernarbeit mit der Quest Pro arbeiten wollen, aber Microsoft Apps verwenden müssen.
Es scheint, dass die Quest-Geräte alle Anwendungen der Microsoft 365-Suite unterstützen werden. In der Ankündigung von Oculus wird ausdrücklich die Unterstützung für Word, Excel, PowerPoint, Outlook und SharePoint erwähnt, aber nichts für OneDrive oder OneNote.
Virtueller Multi-Screen
Eine der vielleicht wichtigsten Punkte für Produktivität geht an die virtuellen Bildschirme: Mit der kostenlosen App Immersed kann man an bis zu 5 riesigen Bildschirmen gleichzeitig arbeiten. Die Inhalte werden vom PC gespiegelt, die Quest Pro nutzt Farb-Passthrough, um die physische Arbeitsumgebung in die virtuelle Welt zu bringen.
Das ist für mich persönlich besonders attraktiv, da ich als Vielreisender so von überall aus meine Content-Arbeit an mehreren Bildschirmen ausführen könnte, ohne Geräte mit mir herumzutragen.
Es scheint, dass man mit der Quest Pro zu Hause produktiv arbeiten kann, doch wie sieht es mit virtuellen Meetings aus? Meta Horizon Workrooms kam im August letzten Jahres heraus, doch die Reviews sind sehr verhalten. Digitale Avatare anstelle der echten Menschen? Man fühlt es nicht. Vielleicht ändert sich das mit der Augen- und Gesichtsverfolgungstechnologie der Quest Pro: Augenbewegungen und Mimik machen Interaktionen zumindest ein bisschen menschlicher.
VR-Brillen machen unproduktiver? Moment.
In einer Studie eines wissenschaftlichen Teams der Coburg Universität verwendeten Freiwillige eine VR-Brille für eine Woche. Die Probanden berichteten, die VR-Brille mache sie weniger produktiv und erzeuge Migräne. Vermutlich fand die Studie vor dem Release von Quest 2 und der Bildschirm-App Immersed statt, denn Teilnehmenden berichteten:
Alle Teilnehmer können sich vorstellen, in Zukunft mit VR zu arbeiten, wenn die Bedingungen stimmen. Als Beispiel nennen sie hellere HMDs mit höherer Auflösung und die Möglichkeit, mehrere virtuelle Bildschirme zu verwenden. Das ist mit der Quest Pro zumindest nun möglich. Ob sich VR-Brillen tatsächlich als Arbeitsgerät durchsetzen, steht auf einem anderen Blatt.
Ordentliches Stück Hardware. Für Early Adopter.
Ein Blick auf das Preisschild wird den meisten den Appetit auf die Brille verderben: Für stolze $1.500 ist die Quest Pro erhältlich, Deutsche müssen importieren lassen. Wer das Geld locker hat und gerne ein wenig mit der Zukunft spielen möchte, der wird seine Freude haben. Mein größter Kaufgrund ist der virtuelle Arbeitstisch mit multiplen Bildschirmen, die ich von überall aus verwenden kann. Aber ich werde noch auf andere Produkte und Entwicklungen warten – nicht zuletzt auch für eine attraktivere Preiskonkurrenz. Vielleicht gibt es bis dahin auch noch ganz andere technologische Lösungen.